Motorradurlaub Kreta

Wohin fahren wir in den Urlaub?

Sie will ans Meer, du in die Berge. Sie will am Strand liegen, du willst Motorrad fahren. Mallorca und Italien kennst du schon In- und Auswendig. Ein bisschen Abenteuer darf es auch gerne sein. Wie wäre es mit Motorradurlaub auf Kreta?

Traumhafte Insel – Motorradurlaub Kreta

Kreta ist die größte griechische Insel und mit 8261 Quadratkilometern Fläche sowie 1066 Kilometern Küstenlänge die fünftgrößte Insel im Mittelmeer.

Kreta ist weltweit bekannt für Oliven, tolle Berge und traumhafte Strände. Genauso traumhaft lässt es sich dort aber auch Motorrad fahren. Besonders Enduro-Freunde kommen hier auf Ihre Kosten.

Selbstverständlich lässt sich die Insel auch „onroad“ erkunden. Da die Straßen aber in einem teilweise sehr desolaten Zustand sind, empfiehlt es sich auf ein Motorrad mit entsprechender Federung zu setzen. Anfänger sollten es langsam angehen. Die Straßenbeläge wechseln oft unbeschildert von Asphalt zu Schotter und das gerne auch mal hinter Kuppen, oder in Kurven.

Überall auf der Insel, finden sich kleine handgearbeitete „Kirchen“. Was wunderschön anzusehen ist, hat aber leider einen ernsten Hintergrund. Oft sind Bilder der Verunglückten in den Häuschen. Manchmal stehen Blumen, oder Kerzen davor.

Der Verkehr auf Kreta ist sehr rabiat. Die kleinen Autos und die großen Reisebusse fahren gleichermaßen schnell über die engen, kurvigen Straßen.

Berge und Inland

Abseits der größeren Städte und in den Bergen hat man die Straße allerdings meistens für sich alleine.

Während man sich die gut ausgebauten Serpentinen zu den Gipfeln hochschlängelt, durchquert man wunderschöne Bergdörfer mit freundlichen Menschen. In höheren Lagen trifft man selten Menschen, dafür aber um so mehr Ziegen. Ohne Wolken genießt man einen verzaubernden Blick auf die Gipfel, teilweise sieht man sogar das Meer.

Abseits der Touristenorte, kann man in den Dörfern der Hochebene hervorragend Mittagessen. Frischer Ziegenkäse, Oliven, Lamm, Tomaten und frische Gewürze schicken die Geschmacksnerven auf eine wilde Fahrt. Bei einem kleinen Ouzo freut man sich über die günstige Rechnung und die freundliche Bedienung. Wohlgemerkt sind die Preise in den Städten und den Touristenorten, für die gleiche Qualität wesentlich höher.

Bei der Fahrt durch das Innere der Insel durchquert man Olivenhaine, soweit das Auge reicht. Bei warmen Temperaturen, laden kleine Cafés in den Ortschaften ein zum verweilen.

Wer sich auf das Abenteuer einlassen möchte, findet neben den Hauptstraßen, wunderbare Schotterwege die irgendwann wieder auf eine Hauptstraße führen. Ein gutes Navi, oder eine detailierte Karte sollte man auf jeden Fall mitnehmen. Die rar gesäten Einwohner der Bergdörfer sind zwar freundlich und hilfsbereit, sprechen aber selten eine andere Sprache als Griechisch. Ab vom Schuss kann man viele tolle Landschaften und Straßen entdecken und man kommt am Ende immer in irgendeinem Fischerdorf heraus.

Meer

In den Ortschaften am Meer, gibt es fangfrischen Fisch, mit köstlichem Wein und Gemüse aus dem Umland. Im Süden reihen sich über mehrere Kilometer die Gewächshäuser aneinander. Die kleinen Häfen und die sauberen Sandstrände sind genauso schön wie die engen Gassen der Orte.

Städte und Sehenswürdigkeiten

Die größeren Städte Heraklion, Chania und Agios Nikolaos sind jede für sich sehr sehenswert. Einkaufstraßen, Restaurants, Kneipen und Museen finden sich alle in Fußreichweite der Häfen. Jahrtausende alte Tempel und Kultstätten sind gut verteilt über die Insel.

Ein absolutes „must see“ ist die ehemalige Hippiehochburg Matala im Süden der Insel. An diesem verträumten Küstenort haben einst die Römer in den Berghöhlen geschlafen und so taten es Ihnen die Hippies tausende Jahre später gleich. Alleine der Ausblick in die atemberaubende Bucht ist ein Besuch wert.

Weniger zu empfehlen, weil langweilig ist Knossos.

Unterkunft

Je nach Budget und eigenem Gustus stehen auf Kreta alle Formen der Unterkunft bereit. Zentral gelegen mit urbanem Flair, stellt sich Heraklion dar. Der größte Flughafen der Insel findet sich hier, wie auch die meisten kulturellen und staatlichen Einrichtungen. Einmieten kann man sich hier vom Hostel bis zum 5-Sterne Hotel.

Wer es etwas schicker mag, schlägt in Chania oder in Agios Nikolaos seine Zelte auf. In diesen Orten sind die Unterkünfte in der Regel modern, sauber aber auch verhältnismäßig teuer. Die Infrastruktur ähnelt der von Heraklion.

In den Touristenhochburgen entlang der nördlichen Küste empfiehlt sich Limenas Chersonisou, Stalida oder Malia. Ungefähr in der Mitte gelegen, geht es von hier aus ohne Probleme in alle Richtungen. Abends stehen diverse Restaurants und Bars zur Verfügung. Tagsüber locken die sauberen Sandstrände. Viele Reiseanbieter verkaufen Pauschalreisen in diese Orte und in den Hotels in der zweiten Reihe, lässt es sich mit gewissen Abstrichen in Sachen Hygiene günstig übernachten. An den diversen Strandbars schmecken die Cocktails und der Ouzo vorzüglich. Man muss hier natürlich mit den negativen Seiten des Massentourismus rechnen.

Wer es ruhiger mag sieht sich auf der Südseite nach einer Unterkunft um. Preislich ist es hier meist etwas günstiger, allerdings fehlt oft auch die notwendige Infrastruktur.

Motorrad & Reisedauer

Es gilt zu Bedenken, dass die Straßen auf der gesamten Insel nicht mit westeuropäischen zu vergleichen sind. Für 100 km Wegstrecke muss man mit mindestens 2 Stunden kalkulieren. Wie Eingangs erwähnt, sollte man zu einer Enduro oder Reiseenduro greifen. Schneller als 120 km/h lässt es sich selbst auf der „Autobahn“ nicht fahren. Aufgrund der langen Fahrzeit für die Strecken sollte man mindestens 5 Tage zum erkunden der Insel einplanen. Wenn man sich auf einer Seite der Insel befindet, lohnt es sich durchaus für eine Nacht dort in ein Hotel zu gehen, um am nächsten Tag den Rest der Gegend kennenzulernen.

Motorradvermieter gibt es viele auf Kreta. Aber nur wenige wo man auch guten Gewissens eines mieten kann. Ein Single- oder Twinmotor in der 600er Klasse ist in jeder Situation vollkommen ausreichend. Man muss unbedingt den Zustand der Reifen, der Bremsen und des Fahrwerks überprüfen, bevor man das Motorrad übernimmt. Die guten Verleiher bieten einen Abhol- und Austauschservice für die ganze Insel. Allerdings muss man dann mit mehreren Stunden Wartezeit rechnen. Gute Verleiher haben Motorräder verschiedener Klassen, mit unbegrenzten Kilometern im Angebot. Außerdem bringen sie das Motorrad zum Hotel. Es sollte eine Einweisung und eine gemeinsame Überprüfung durchgeführt werden. In der Regel schließt man eine Vollkaskoversicherung mit hoher Selbstbeteiligung über den Mietvertrag ab. Auf die Versicherung muss Bestanden werden. Normalerweise wird ein Pfand für das Motorrad hinterlegt und die Miete im Vorraus Bar bezahlt. Am Ende der Mietzeit kann man die Schlüssel beim Hotelier hinterlegen, bis das Motorrad abgeholt wird und in der Zeit seinen Urlaub am Strand genießen. Eigene Schutzausrüstung wie Helm und Handschuhe mitzubringen ist zu empfehlen. Man kann diese zwar auch mieten, allerdings lässt deren Sicherheit und Hygiene in jedem Fall zu wünschen übrig. Es herrscht Helmpflicht, wobei sich in der Regel niemand dafür interessiert.

Tankstellen gibt es in den Städten und an der „Autobahn“ in ausreichender Menge. Im Inland und in den Bergen gibt es meistens gar keine. Plant man einen Ausflug in die Hochebenen, ist es ratsam vorher vollzutanken.

Gute Erfahrungen habe ich mit diesem Verleiher gemacht: Eurodriver

„Jammas!“, nicht nur beim ersten Ouzo.

Hier noch ein Video von der Hochebene runter Richtung Meer. Danke fürs Lesen.

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